Wiesn King @ Burger King

Gespeichert von Conse am Di., 06.10.2020 - 23:18
Verpackter Wiesn King Aktionsburger von Burger King

Das alljährliche Oktoberfest ist schon seit langem ein global abgefeiertes Phänomen. Das führt natürlich dazu, dass mit diesem Namen oft auch Abzocker, die Produkte von fragwürdiger Qualität zu gnadenlos überteuerten Preisen feilbieten, profitieren möchten. Die wohl größte Abzocke dieser Art ist, quelle surprise, das Oktoberfest selbst. Immer dann, wenn man tausende von Menschen dazu bringen kann, sich stundenlang anzustellen, um 12€ für einen unvollständig gezapften Liter Bier zu bezahlen, geht das größte Volksfest der Welt in die nächste Runde. Nun ja, Druckbetankung, deftiges Essen, lautstarkes Gegröle - das kann ja alles Spaß machen, wenn man gerade zuviel Geld in der Tasche hat. In diesem vom C-Word geprägten Jahr entfällt es aber natürlich, wie so vieles. Aber wartet mal... Wiesn....Abzocke.......Burger King.....da war doch was?

 

Schon seit einigen Jahren hat sich der amerikanische Burger Gigant in München den Unmut einiger Fans zugezogen, weil die den berühmten Wiesn nahe gelegenen Filialen im Zeitraum von September bis Oktober teilweise deftige Preiserhöhungen vornahmen. Auch dieses Phänomen wird dieses Jahr nicht stattfinden - es fehlt schlichtweg an Armeen von Betrunkenen, die nach dem fünften Liter Bier im Festzelt auf dem Nachhauseweg noch unbedingt schnell was zum Aufsaugen brauchen. Was liegt da näher, als den Spirit des Oktoberfests einfach in die heimische Filiale zu bringen? Das hat Burger King jetzt mit dem Wiesn King getan - aber meine ich das jetzt positiv oder negativ? Für 1,99€ bekommt man einen Burger, der mit "flame-grilled Beef, bayrischer (sic!) Käsecreme, frischen Zwiebeln, Senf und Gurken" beworben wird. Klingt eigentlich gar nicht so sehr nach Wiesn für mich, aber gut, es soll ja am Ende noch ein Burger sein. Wir erinnern uns sicher noch alle an Flops wie den Nürnburger von McDonalds. Aber schmeckt das, was Burger King anlässlich des unschuldigen Münchener Herbstfestes komponiert hat?

Ausgepackter Wiesn Burger im Sesambrötchen
Klein. Aber wenigstens oho? Der Wiesn King bringt nicht wesentlich mehr als der winzige Cheeseburger auf die Wage....

 

Die Antwort kurz und knackig: Nein. Geschmacklich passt da eigentlich nix. Bei meinem Testexemplar wird hier alles extrem vom der Käsecreme überdeckt. Ich weiß nicht, was daran jetzt genau bayerisch sein soll, letzten Endes schmeckt es nach abgestandenem Nachokäse, wie man ihn in jedem x-beliebigem Kino auch schon nicht haben möchte. Weder Zwiebeln noch Gurken stechen bei mir groß hervor und das Fleisch ist halt in gewohnter Sparking Qualität durch die limitierte Größe wenig bemerkbar. Und damit kommen wir zum eigentlichen Manko des Wiesn Kings, abgesehen von merkwürdig schmeckender Käsecreme. Wie auch schon auf den Fotos zu erkennen ist, ist der Wiesn King ziemlich winzig. Die Größe unterscheidet sich quasi null von einem gewöhnlichen Burger King Cheeseburger, der mit echtem Schmelzkäse daherkommt, auch wenn man dann auf die geschmacklich eh kaum vorhandenen Zwiebeln verzichten muss. Dafür kostet der Cheeseburger wiederum erheblich weniger. In der Preisklasse des Wiesn Kings kriegt man locker einen Big King per Gutschein oder King Deal Promotion - und der schmeckt auch noch gut.

Aufgeklappter Burger mit sehr kleinem Stück Fleisch und wenig anderem Belag
Außer fragwürdig schmeckender Käsecreme nicht viel unter der Haube...

 

Man könnte zynisch sagen, BK habe das Prinzip Oktoberfest perfekt umgesetzt. Man bekommt hier verdammt wenig für sein Geld. Natürlich sind 1,99€ für einen Burger nicht viel, aber mit dem erheblich günstigerem Cheeseburger ist man besser bedient, zumal der nicht nach abgestandenem Nachokäse schmeckt.